Vom Leitbild zum Flächennutzungsplan
Der Weg zum Flächennutzungsplan
Ziel der Gemeinde war es, von Anfang an eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der politischen Vertreterinnen und Vertreter aller Gemeindeteile Seevetals im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes zu ermöglichen. Zu Beginn wurde deswegen ein gemeindeübergreifendes Leitbild für die Entwicklung Seevetals entworfen und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Auf der Basis des abgestimmten Leitbildes wurde ein Vorentwurf erarbeitet, der wiederum in allen Gemeindeteilen vorgestellt und erörtert wurde. Die Hinweise aus dieser Diskussion flossen in die Überarbeitung des Vorentwurfes zum Entwurf ein. Im Rahmen der Auslegung des Entwurfes hatten alle Bürgerinnen und Bürger noch einmal die Möglichkeit zu den Inhalten des Flächennutzungsplanes Anregungen zu geben. Die Erarbeitung des Flächennutzungsplanes wurde kontinuierlich vom "Arbeitskreis Flächennutzungsplan", zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Planungsbüros und der Verwaltung, begleitet. Um die Anforderungen aus Sicht von Natur und Landschaft angemessen im neuen Flächennutzungsplan zu berücksichtigen, wurde parallel dazu eine "Kommunale Naturschutzkonzeption" ausgearbeitet.
Vom Leitbild zum Flächennutzungsplan
Am Anfang der Erarbeitung des neuen Flächennutzungsplanes stand die Formulierung eines Leitbildes zur gemeindlichen Entwicklung, das in der Broschüre "Leitbild zum Flächennutzungsplan 2000" den Bürgerinnen und Bürgern Seevetals präsentiert wurde. Mit dem Leitbild wurden zu den wesentlichen Themen der gemeindlichen Entwicklung Grundsätze formuliert, die die Grundlage der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes bildeten. Im Rahmen des Entwurfes wurden sie in konkrete Flächendarstellungen umgesetzt. Dabei war es Aufgabe von Politik und Verwaltung die unterschiedlichen Interessen und Anforderungen miteinander abzuwägen und die aus gesamtgemeindlicher Sicht sinnvollen Darstellungen zu wählen. Im Folgenden werden die wesentlichen Inhalte des neuen Flächennutzungsplanes zusammengefasst.
Siedlungsstruktur/Wohnen
Ziel des Flächennutzungsplanes ist die Absicherung einer behutsamen Siedlungsentwicklung. Trotz des hohen Siedlungsdruckes aufgrund der Lage in der Metropolregion Hamburg soll bei der künftigen Entwicklung Seevetals die Sicherung der Identität und der naturräumlichen Qualitäten der einzelnen Gemeindeteile im Vordergrund stehen. Um dies zu erreichen, wurden die im Vergleich zu anderen Gemeinden im Umland von Hamburg unterdurchschnittlichen Zuwachsraten in Bezug auf Einwohnerzahlen für die kommenden 10 Jahre fortgeschrieben. Dies hat zu einer Ausweisung von 67,5 ha an neuen Wohnbauflächen geführt. Damit wird ein Bevölkerungszuwachs von 0,6 % pro Jahr bis 2010 ermöglicht. Um einer allgemeinen Zersiedlung entgegenzuwirken, werden die bestehenden Siedlungsschwerpunkte - Meckelfeld, Maschen, Fleestedt und Hittfeld - vorrangig entwickelt, ohne dass kleineren Siedlungszusammenhängen die Grundlagen entzogen werden. Entsprechend wurde der größte Teil der neuen Wohnbauflächen (68%) in den 4 zentralen Gemeindeteilen ausgewiesen.
Gewerbe
Die Ausweisung und Erschließung von Gewerbeflächen ist eine zentrale Aufgabe der Gemeinde. Damit sollen die Finanzkraft der Gemeinde gestärkt, Arbeitsplätze gesichert und gleichzeitig zur Reduzierung von Pendlerströmen beigetragen werden. Der hohen Nachfrage nach Gewerbeflächen standen im alten Flächennutzungsplan keine verfügbaren Reserven mehr gegenüber. Die als gewerbliche Bauflächen ausgewiesenen und noch nicht bebauten Flächen in Meckelfeld-Ost konnten nicht als kurz- oder mittelfristiges Potential betrachtet werden, da vor ihrer Realisierung die verkehrliche Entlastung des Meckelfelder Ortskerns steht. Um eine verträgliche gewerbliche Entwicklung vorzubereiten, die Flächen für unterschiedliche Gewerbearten bietet und mit der die Verkehrssituation im Gemeindegebiet sowenig wie möglich belastet wird, wurden 2 unterschiedliche Gebietstypen ausgewiesen. Einerseits wurden 53 ha großflächige autobahnnahe Gewerbeflächen neu dargestellt, die eine gute Erreichbarkeit über die Autobahn aufweisen und Betrieben Platz bieten sollen, die eine überörtliche Orientierung haben. Andererseits wurden 17 ha kleinteilige, siedlungsnahe Gewerbeflächen ausgewiesen, die eingebunden in die vorhandenen Siedlungszusammenhänge überwiegend örtlichen Betrieben zur Verfügung gestellt werden sollen.
Verkehr
Mit dem neuen Flächennutzungsplan soll die Grundlage für ein angemessenes innergemeindliches Verkehrsnetz geschaffen werden, das umweltfreundliche Verkehrsarten besonders berücksichtigt. Um die Ortslagen vom Verkehr zu entlasten, werden in Meckelfeld und Hittfeld Umgehungsstraßen dargestellt und Gemeindestraßen aus dem Hauptverkehrsstraßennetz herausgenommen. Durch die Darstellung neuer S-Bahnhaltepunkte in Meckelfeld, Horst und Ramelsloh soll die gemeindliche Absicht dokumentiert werden, die ÖPNV-Anbindung zu verbessern und mit den vorhandenen Siedlungsschwerpunkten in Einklang zu bringen.
Natur und Landschaft
Ziel aus Sicht von Natur und Landschaft ist der Erhalt und die Entwicklung der das Gemeindegebiet Seevetals prägenden Landschaftsräume und natürlichen Gegebenheiten. Dies findet seinen Ausdruck im neuen Flächennutzungsplan vor allem durch die Darstellung weiträumiger Flächen für Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. Durch die Bündelung von Kompensationsmaßnahmen, die für Bauflächenentwicklungen im Gemeindegebiet erforderlich sind, wird auf diesen Flächen die gezielte Aufwertung der für Seevetal bedeutenden Landschaftsteile vorbereitet. Darüber hinaus drückt sich die besondere Berücksichtigung des Themas Natur und Landschaft durch den Verzicht auf angedachte oder gewünschte Darstellungen, wie beispielsweise Wohnbauflächenausweisungen in der Nähe des Mascher Moors, aus.
Einzelhandel
Ziel des neuen Flächennutzungsplanes ist die Stärkung der vorhandenen Ortszentren. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass auf die Darstellung von Sonderbauflächen für Fachmärkte und großflächige Einzelhandelseinrichtungen verzichtet wurde.