Kirchen
Es gibt einige historische Kirchen in Seevetal zu sehen. Malerisch auf einem Hügel gelegen oder mit spätgotischen mittelalterlichem Chor oder auch beeindruckend durch ihre bescheidene Schönheit. Jede ist einen Besuch wert.
Die Mauritius-Kirche liegt malerisch auf einem Hügel im Hittfelder Ortskern.
Die jetzige Kirche aus dem 12. Jahrhundert steht an der Stelle von wahrscheinlich zwei Vorgängerkirchen, deren älteste sicher eine hölzerne Taufkirche war, die zur Zeit Karls des Großen errichtet wurde. Sie liegt malerisch auf einem Hügel, wohl am Ort einer alten Kultstätte und ist benannt nach dem römischen Offizier Mauritius, der sich weigerte, an Christenverfolgungen teilzunehmen und so selbst zum Märtyrer wurde.
Hittfeld war früher Archidiakonatskirche und ist heute Sitz einer Superintendentur.
- Freistehender hölzerner Glockenturm (17. Jh.)
- Kirche aus romanischem Feldsteinmauerwerk mit eingezogenem und niedrigerem (vielleicht älterem) Chorraum
- Flache Holzbalkendecke mit Rankenmalerei.
Ausstattung:
- Bronzener Taufkessel (1438) mit älteren Trägerfiguren.
- Kanzel (1657).
- Orgel in ältesten Teilen auf das 17. Jahrhundert zurückgehend, mehrfache Umbauten.
- 4 Holzplastiken an der Ostwand: Mose, Johannes der Täufer, Petrus und Paulus (1956/57).
Mauritius gehört zur ev.-luth. Kirchengemeinde Hittfeld
© Gemeinde Seevetal1865 – Die Aufhebung des Stiftes Ramelsloh
Dass Ramelsloh ein geschichtsträchtiger Ort ist, wird den meisten Gemeindegliedern bekannt sein. Die Ortsgründung geht vermutlich auf Ansgar zurück, der um das Jahr 845 ein Männerstift begründete. Die genauen geschichtlichen Abläufe bis hin zur Aufhebung des Stiftes vor 150 Jahren gibt folgender Text wieder, den wir mit freundlicher Genehmigung der Klosterkammer Hannover abdrucken.
Das Stift
Das Kanonikerstift SS. Sixti et Sinnitii in Ramelsloh gehörte zu den ältesten kirchlichen Stiftungen im nördlichen Niedersachsen. Seine Gründung erfolgte in der Mitte, spätestens im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts.
Gründer war vermutlich Erzbischof Ansgar von Hamburg. Ihm war von den karolingischen Königen die Aufgabe übertragen worden, den Norden Europas zu christianisieren. Das Stift war eine Exklave des Erzbistums Bremen im Sprengel des Bischofs von Verden. Seit dem 13. Jahrhundert unterstand es der Landeshoheit der welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.
Siegel des Stifts Ramelsloh aus dem Jahr 1282 – das Siegel zeigt unter einem Baldachin den Stiftsgrün-der Ansgar und die beiden Stiftspatrone Sixtus und Sinnitius, in der Mitte über Ansgar Maria mit dem Jesuskind.
Die Hauptaufgabe des Stifts war auf den Gottesdienst gerichtet. Die Domherren übten Kontemplation und verrichteten den Chordienst. Unter ihrer Aufsicht hatten Vikare an den zahlreichen Altären der Stiftskirche Messen zu lesen. Karitative und seelsorgerliche Aufgaben wurden nur in geringem Umfang wahrgenommen. Für das 14. Jahrhundert ist eine Schule bezeugt, die jedoch bei der Reformation nicht mehr bestand.
Ramelsloh gehörte nicht zu den besonders wohlhabenden geistlichen Einrichtungen. Sein Besitz war relativ bescheiden. Da es keine Eigenwirtschaft betrieb, hatte es unmittelbar um Ramelsloh nur wenig Grundbesitz. Größere Einnahmen bezog es aus Grundbesitz in der weiteren Umgebung. Im ausgehenden Mittelalter stammten die Erträge überwiegend nicht mehr aus Grundbesitz, sondern aus Geld- und Kornrenten.
1527 beschloss der Landtag zu Scharnebeck die Einführung von Luthers Lehre im Fürstentum Lüneburg. 1529 unternahm Herzog Ernst der Bekenner von Braunschweig-Lüneburg eine Rundreise zur Durchsetzung der Reformation in den lüneburgischen Klöstern und Stiften.
In Ramelsloh stieß der Herzog auf den Widerstand des Stiftskapitels. Um Druck auszuüben, beschlagnahmte er einen Teil des Stiftsvermögens und der Einkünfte.
1540 lenkte das Stiftskapitel ein und unterschrieb einen Vertrag mit dem Landesherrn. Der Vertrag sicherte zwar den Fortbestand des Stifts, ermöglichte aber auch dem Landesherrn, die Pfründen für die zusätzliche Versorgung verdienter Beamter, Geistlicher oder Leibärzte zu nutzen bzw. als Stipendien an deren Söhne zu ver-geben. Aufgrund sinkender Einkünfte verarmte das Stift in den folgenden Jahrhunderten. Die Zahl der Kanoniker ging stark zurück. Im Jahr 1800 gehörten dem Stift nur noch der Dekan, der Senior, der Subsenior, zwei Kanoniker und zwei Vikare an.
In nachnapoleonischer Zeit geriet die Existenz von Stift Ramelsloh – wie auch der anderen noch bestehenden hannoverschen „Mannsstifte“ – ins Wanken. 1836 ging die Stiftsaufsicht vom hannoverschen Kultusministerium auf die 1818 gegründete Klosterkammer über. Das vakante Dekanat wurde nicht wieder besetzt. Mit der Führung der Geschäfte wurde 1838 der Subsenior Pastor Meyer, der einzige noch in Ramelsloh residierende Kanoniker, betraut.
Die Aufhebung kündigt sich an
Mit einer am 5. September 1848 erfolgten Änderung des Paragraphen 79 des Landesverfassungsgesetzes für das Königreich Hannover von 1840 kündigte sich die Aufhebung des Stifts an.
Der Paragraph 79 der Verfassung von 1840 war – und ist es noch heute – die entscheidende staatsrechtliche Grundlage für die Existenz von Klosterfonds und Klosterkammer. Mit der Verfassungsänderung von 1848 erhielt der Paragraph 79 den Zusatz, dass das Stift Ramelsloh zusammen mit den übrigen hannoverschen Mannsstiften aufgehoben werden soll.
Die Aufhebung des Stifts
Am 24. Januar 1850 erließ König Ernst August von Hannover das Gesetz zur Aufhebung der hannoverschen Mannsstifte, unter ihnen auch Ramelsloh.
Das Gesetz besagte, dass das Vermögen und sämtliche Rechte der Stifte auf den Klosterfonds übergehen.
Erst 13 Jahre später, am 1. Mai 1863, erfolgte die tatsächliche Aufhebung von Stift Ramelsloh. Zu diesem Termin ging das Stiftsvermögen im „allgemeinen Klosterfonds“ – heute Allgemeiner Hannoverscher Klosterfonds (AHK) – auf.
Die Leistungsverpflichtungen des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds
Mit der Übernahme des Stiftsvermögens war der Klosterfonds verpflichtet, das Vermögen zu bewirtschaften und zu erhalten sowie weitere Leistungen zu erbringen.
Nach 1863 stellte sich die Frage, ob die marode ehemalige Stiftskirche durchgreifend instand zu setzen oder neu zu errichten sei. 1883 entschieden das preußische Kultusministerium in Berlin als Aufsichtsbehörde und die Klosterkammer in Hannover als zuständige Verwaltungsbehörde des Klosterfonds, dass das baufällige Langhaus durch einen Neubau ersetzt und der künstlerisch wertvolle Chor erhalten und saniert wird.
Grundriss der neuen Stiftskirche
1885 wurde die Baumaßnahme genehmigt und von 1887 bis 1889 mit einem Kostenaufwand von 96.000 Mark durchgeführt. Die Einweihung der neuen Kirche fand am 1. Advent 1889 statt. 1907 erhielt die Kirche von der Klosterkammer für 1.840 Mark eine Heizungsanlage.
Als Universalnachfolger des 1863 aufgehobenen Stifts Ramelsloh erfüllt der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds (AHK) seit nunmehr 150 Jahren gegenüber der Ramelsloher Kirchengemeinde verlässlich seine Leistungsverpflichtungen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die laufende Bauunterhaltung und um Zuschüsse für Kultus- und Personalkosten.
Für die Bauunterhaltung gibt die Klosterkammer jährlich durchschnittlich 10.000 Euro aus. Darüber hinaus führt sie erforderliche Sondermaßnahmen an Gebäuden und Ausstattung durch.
© Kirchengemeinde MeckelfeldDas Besondere dieser Kapelle ist von Anfang an, dass sie nicht nur dem Friedhof für Trauerfeiern dient, sondern als „normales Gotteshaus” genutzt wird und Teil des öffentlichen religiösen Lebens der Gemeinde ist. Sonntagsgottesdienste, Taufen, Trauungen und Konfirmationen finden hier statt. Sie wird bei Hochzeitspaaren aus ganz Deutschland immer beliebter. Im Vorraum treffen sich Gruppen und Konfirmanden.
Zur Geschichte
Mit dem Verkauf von großen Grabstätten wurde auch der größte Teil der Baukosten für die Kapelle in Over finanziert. Die großen Familiengräber sind für den Overaner Friedhof typisch und immer noch Zeugnisse dieser Zeit.
Chronik | ||
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28. Juni | 1950 | Einweihung des Friedhofs mit erster Bestattung |
23. März | 1952 | Einweihung der Kapelle Over mit einem Festgottesdienst |
Chronik Fortsetzung | |
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Winter 2001 bis Sommer 2002 | Vollständige Renovierung der Kapelle, Modernisierung des Vorraums und der Empore |
Nur ein halbes Jahr nach der Renovierung, in der Nacht des Palmsonntag vor Ostern 2003, wurde die Kapelle Over zum ersten Mal durch Brandstiftung erheblich beschädigt.
Chronik Fortsetzung | |||
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2003 | Erntedankfest: Einweihung der wiederaufgebauten Kapelle durch einen Festgottesdienst der Gemeinde | ||
08.Sep. | 2005 | Richtfest für das reetgedeckte Nebengebäude zur Kapelle (Heizung, WC), Anlage des Kapellenvorplatzes mit barrierefreien Zugängen | |
21. Dez. | 2005 | Festliche Einweihung der neuen Glasfenster des Künstlers Thomas Kuzio, finanziert durch Spenden |
Ende September des Jahres 2009 - nur eine Woche vor dem Erntedankfest - wurde die Kapelle erneut Opfer von Brandstiftung (Teilzerstörung). Eine letzte gezielte Zerstörung durch Brandstiftung erfuhr sie in der Nacht zum 16. November 2009. Obwohl die Kapelle beinahe bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, gelang es den Feuerwehren, die wertvollen Glasfenster zu retten.
Zum Erntedankfest am 3. Oktober 2010 wurde die wieder aufgebaute Kapelle feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Unmittelbar nach diesem Wiederaufbau wurde die Kapelle mit einer nächtlichen Beleuchtung und Videoüberwachung ausgestattet, die ausschließlich durch Spenden finanziert werden konnte. Auch das ist ein Indiz dafür, welche Wertschätzung die kleine reetgedeckte Kapelle am Alten Elbdeich erfährt.
Sie dankt es ihnen, denn sie empfängt ihre Besucher mit einer besonderen warmen Atmosphäre. Sie strahlt bescheidene Schönheit; Klarheit und Stille aus, die Menschen zu Andacht und Besinnung einlädt. Erntedank 2012 wurde das 60. Kirchweihfest unter großer Anteilnahme von Gemeinde und Dorf gefeiert.
(Quelle: www.kirchenkreis-hittfeld.de)
Vor der Einweihung der Friedenskirche am 17. August 1952 gab es in Maschen kein eigenes Gotteshaus - Gottesdienste wurden daher in der Maschener Schule abgehalten.
In den Jahren nach der Einweihung wuchs die Einwohnerzahl in den Dörfern Maschen, Horst und Hörsten stetig zu, sodass noch ein Erweiterungsbau nötig wurde, der 1987 fertiggestellt wurde.
Das Taufbecken, die Kanzel, der Altar, die Bänke sowie die Auskleidung des Tonnengewölbes sind aus Kiefernholz gefertigt. Durch die mittlerweile honigfarben gewordene Tönung erhält der Innenraum eine warme Atmosphäre.
Das an zwei Ketten über dem Altar hängende Bronzekreuz wurde von dem deutschen Bildhauer und Grafiker Walter Mellmann, gestaltet und zeigt Stationen aus dem Leben Jesus und den gekreuzigten Heiland.
Im Jahre 2000 erhielt der Kirchturm bei einer weiteren Baumaßnahme schließlich eine neue Haube. Die Kirchturmspitze ragt höher in den Himmel und die Kirche ist daher auch von weitem besser sichtbar.
Die Friedenskirche gehört zur ev.-luth. Kirchengemeinde Maschen.
Gebäude, Institutionen, sonstige Einrichtungen
- Mauritiuskirche Hittfeld, Hittfelder Schulstraße 1, 21218 Seevetal
- Stiftskirche Ramelsloh, Am Domplatz 8, 21220 Seevetal
- Friedhof Over mit Kapelle, Alter Elbdeich 39, 21217 Seevetal
- Friedenskirche zu Maschen, Horster Landstraße 17, 21220 Seevetal